So schließt du einen Auftragsverarbeitungsvertrag mit ChatGPT
Wenn du als Unternehmen ChatGPT einsetzen möchtest, wirst du regelmäßig nicht ganz ausschließen können, dass Nutzende in deinem Unternehmen auch personenbezogene Daten in Prompts eingeben.
In rechtlicher Hinsicht liegt dann eine Verarbeitung von personenbezogenen Daten durch ChatGPT vor. Genau genommen ist es aber nicht ChatGPT, denn „ChatGPT“ ist kein Unternehmen. Es ist ein Dienst von „OpenAI“.
ChatGPT als Dienst von OpenAI
Das Unternehmen „OpenAI“ besteht aus der Muttergesellschaft „OpenAI, LLC“, die ihren Sitz in den USA hat.
Wenn du als Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union, dem EWR oder der Schweiz ChatGPT nutzt ist dein Vertragspartner allerdings nicht das US-Unternehmen von „OpenAI“, sondern die OpenAI Ireland Ltd mit Sitz in Irland.
Generelle Empfehlung – Daten für das Training der KI-Modelle ausschließen
Wenn du ChatGPT in der kostenlosen Version (oder auch in der Plus-Version) nutzt, kannst du davon ausgehen, dass die von dir an ChatGPT gesendeten Daten bzw. Informationen, die du in deinen Prompts bereitstellts, von OpenAI zum Trainieren seiner KI-Modelle genutzt wird.
Du kannst dieses Training allerdings in deinen Einstellungen in ChatGPT ausstellen und solltest das auch tun.
Empfehlung für Unternehmen
Da das Löschen von Daten in KI-Modellen nicht bzw. nicht so einfach möglich ist, solltest du als Unternehmen immer Sorge dafür tragen, dass das Training der Daten standardmäßig deaktiviert ist.
Nur so kannst du neben datenschutzrechtlichen Problemen auch die Verletzung von gewerblichen Schutzrechten (Urheberrechte, Markenrechte etc.) oder den Bruch von Vertraulichkeitsverpflichtungen („NDA“) verhindern.
Dies ist ab dem „Team“-Account der Fall.
Wie schließt du einen Auftragsverarbeitungsvertrag mit OpenAI als Anbieter von ChatGPT ab?
Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern, die einen Auftragsverarbeitungsvertrag in ihre Nutzungsbedingungen integriert haben, wird bei der Einrichtung eines ChatGPT-Accounts nicht automatisch ein Auftragsverarbeitungsvertrag geschlossen.
Du musst dich darum also selbst kümmern.
Wichtig: Um den Auftragsverarbeitungsvertrag schließen zu können, brauchst du mindestens eine ChatGPT „Team“-Lizenz (oder du nutzt einen API-Account).
Das sind die erforderlichen Schritte, um einen Auftragsverarbeitungsvertrag für die Nutzung von ChatGPT zu schließen:
Erster Schritt
- Rufe den Auftragsverarbeitungsvertrag von OpenAI auf: OpenAI Data processing addendum
- Scrolle ganz bis zum Ende der Seite. Dort findest du einen Link, der mit „Execute Data Processing Agreement“ bezeichnet ist. Rufe diesen Link auf.
- Gib dort deine Daten ein und sende das Formular ab.
Das Formular sieht dann ungefähr so aus:
Zur Organization ID:
Um deine Organization ID herauszufinden, rufst du diese Seite von deinem OpenAI-Account auf. Markiere die Organization ID, kopiere sie in die Zwischenablage und füge sie dann im Vertragsformular ein.
Zweiter Schritt
Nach dem Absenden des Formulars erhältst du eine E-Mail von OpenAI mit einem Zahlencode, den du dann auf der Website eingeben musst.
Dieses Verfahren kann sich auch ändern. Letztlich geht es hier darum, dass deine E-Mail-Adresse als „echt“ verifiziert wird.
Dritter Schritt
Du kannst jetzt den Auftragsverarbeitungsvertrag („Data Processing Agreement“) elektronisch abschließen („Sign“).
Im Anschluss erhältst du dann eine E-Mail von OpenAI mit dem gegenseitig elektronisch geschlossenen Auftragsverarbeitungsvertrag.
Diesen nimmst du zu deinen Unterlagen.